Oh, da habe ich lange nichts mehr geschrieben… viel los in der realen Welt, das heißt, kürzer treten im virtuellen Space…
Also, die Oper Krol Roger an der Bonner Oper war toooolll! Besonders musikalisch! Da konnte mein heftigkeits-bewegtes Les Misérables-Herz höher schlagen, da fand man sich fast in Film-Musik a la John Williams wieder und der Chor war großartig, erzeugte „Masse-Wummern“… eben so das Feeling von „was das Volk will“… toll. Na, und die beiden Marks waren großartig.
Die Deutung vom Regisseur kann ich allerdings nicht wirklich mitgehen… ich glaube, wenn der Krol Roger am Ende davon singt, daß er „die Sonne“ sieht, daß er ein wirkliches Gottes-Erlebnis auf allen Ebenen hat… der Regisseur scheint dieses Erlebnis nur auf eine Liebschaft des Königs mit einem jugendlichen Tennisspieler zu beziehen… hm… nicht unangenehm anzusehen… aber mir war die eine Ebene zu wenig… in der Musik war „ALLES“ da…
ups, das mußte wohl raus…
Und zack, hab ich schon wieder was gesehen, was es zu beschreiben lohnt…
Am Samstag abend war ich statt zur Rheinkultur zu gehen (Menschenmassen dieser Art sind nicht mehr mein Dingdidingediding.), war ich bei der Kessenicher Kleinkultur im Lindenhof.
„Der Vater vom Glöckner von Notre Dame“ war toll!
Anne Scherliess und Sabine Flosdorff brannten da ein Feuerwerk der Rollenverwandlung und des Situationen-Spiels ab, großartig!
Das Konzept von „Theater at Home“ geht vollends auf: zwei Schauspielerinnen zeigen mit kleinsten Mitteln die größten Momente aus der Geschichte vom Glöckner von Notre Dame… und der kleine Schwenk auf Claude Frollo, dem Erzdekan, der Quasimodo im Glockenturm aufzog, gibt auch noch ein kleines „mehr“ an update über „was in dem Buch so passierte….“ Und dann dürfen sie auch sterben (Disneys Film-Version macht ja sooo ein anderes Ende… und darüber vergißt man das „echte“… ts.. ts…)!
Sylvia Oltmanns führte Regie… und das mußte auch sein, sonst kriegt man das so dicht nicht hin… wow. Da haben die drei Profis echt was Gutes gezaubert!
Das Bühnenbild zeigt (na klar) Notre Dame! Die zwei Stühle und der Tisch, die da zu Architektur aufgepeppt werden und in extrem-Geschwindigkeit durch drehen und versetzen eine Menge an verschiedenen Spielorten darstellen, erkennt man nicht wieder, wenn sie so bespielt werden!
Kleinster Raum, größtmöglich genutzt. Toll.
Und man kann das Ganze buchen, fürs eigene Wohnzimmer.
Und wer jetzt Lunte gerochen hat, kann am 19.7. vom Theater at Home die Kleine Hexe und Abraxas erleben, im Lindenhof, bei der Kleinkultur (Eintritt frei, Spende für „lighthouse“ wird erbeten).