Axel Becker

Schauspieler / Sänger

Was für ein dichtes Wochenende!

Bevor ich heute abend den zweiten Teil des sehr tiefen Romans „die dunkle Sonne“ (hier die erste Folge als Video schauen!) von Leon Tsvasman lese, muß noch das Erlebnis von letztem Wochenende „raus“:

Es war der Vollmond-Tag. Voll Kultur, ey. Boh, war der voll, der Tag! Und eigentlich war er auch echt voll von lauter existenziell-skorpionischen Dingen (hier der Link zum Vollmond auf meinem Astro-Blog).

Wir hatten schon noch die mögliche Lesung in der Stadtbibliothek wieder vom Programm fallen gelassen und waren im
Circus Flic Flac, im
Stagefit-Theater beim Duo Barna und haben
Die Bonner Theaternacht genossen.

Von 15 Uhr bis in die Nacht.
Und das will ich jetzt alles in einem Artikel erzählen?

Vollmond, voll mund-gerecht … ich muß mich wohl aufs Wesentliche einschießen… grummel…

Existenzieller, also skorpionischer, als die Artistik im Circus Flic Flac geht es nicht mehr! Schwarz und dröhnend die Musik. Da fliegen sie alle durcheinander und wenn sie den Rhythmus nicht so geil bei aller Kraft beherzigen würden, hätten sie sich alle Knochen gebrochen.

Reck-Artisten, gegen die Fabian Hambüchens Kunst echt harmlos aussieht (zwei Leute, die sich auf der gleichen Stelle am Reck überschlagen und vier Leute, die an zwei gegenüberliegenden Reckstangen nicht berühren… obwohl sie ständig in des anderen Quere kommen… toolll!), acht Motorradfahrer in einem Eisenball von fünfeinhalb Meter Durchmesser fahren durcheinander übereinander…globe-08-01-1

ein Rammstein-like grölender schwarzbelederter Sänger heizt ein, Todesräder, Hochseilflieger, Rhythmus-Jongleure… und überhaupt die ganze Aufmachung von Flic Flac, dunkel und grimmig… ging gut mit Skorpion-Mond! Geil!

Ja, und dann um 19 Uhr ins Stagefit-Theater zum Duo Barna (ich kündigte das hier ja schon an).duobarna1
Wow! Wie kann man Gitarre und Klarinette so im Einklang miteinander spielen, dass ich geschworen hätte, es wären mindestens zwei Bläser auf der Bühne? Die beiden, Volker Hauswald und Christian Saettele spielen in der allerersten Liga! (Und zumindest von Volker weiß ich, dass er beim Stagefit-Sommerfest wieder zu hören sein wird!)
Die Klarinette… hat das nicht immer was von Galgenhumor? Ich meine, sogar, wenn da so richtig lach-glucks-giggelnd eingeheizt wird (gleich das erste Stück, „Dance of Joy“ von Roberto Pansera war so was…), klingt da immer was von „Schicksal“ mit… dieses Instrument umgibt immer etwas „tiefes“, immer etwas „mehr“… die Stücke aus dem Dunst von Klezmer-Ikone Giora Feidman oder von Astor Piazolla passten also auch zum Skorpion-Thema. Immer Existenz-beachtend tief und hintergründig rhythmisch.
Auch die Eigen-Kompositionen von Volker Hauswald sprechen diese weiche unabdingbare Sprache, ein wunderbarer Sternen-Samt, der da ausgebreitet wurde.
Überraschenderweise hat es als Zugabe noch zwei Gesangstitel mit Annette Kreutz (Leiterin von Stagefit)duobarnaannettevolker gegeben, da war’s dann endgültig um die Tränen-Barrieren geschehen und es lief einfach nur zu „Fields of Gold“. (ein paar Lieder hat auch noch der wunderbare Akkordeonist Volker Müller unterstützt, sein Nachname ist mir wieder enfallen…)

Ja, und dann auf zur Bonner Theaternacht… wir kamen bei der ersten Veranstaltung so knapp, dass wir sie verpassten… also kein letzter Blick ins bald abzureißende Hotel Beethoven (den Astrologen werden die Skorpion-Anteile in dieser ganzen Erzählung nicht verborgen bleiben… an je-der Ecke!)… naja, ein bisschen „Merkur rückläufig“ (mehr darüber hier und hier) haben wir auch mitgekriegt…

Aber durch dieses ausgefallene eine Event kamen wir so früh zu den spanischen Liedern von Opern-Solistin Susanne Blattert (die, merkur-rückläufig-mäßig, nicht im Programm stand…) vom Theater Bonn. Die Beziehungen des Majo (sprich „Macho“) und seiner Maja („Macha“, na klar) wurden rundum plausibel heftig dargelegt. Spanisch, „rassig“ und großartig begleitet von Christopher Arpin, dessen gleichzeitig fließende und doch genaue, präzise Art, am Flügel zu begleiten ein gutes Bild für die Liebes-Aufmerksamkeit in den Liedern abgab. Ja, Skorpion ist auch sexy!

Auf nach Endenich!
Bei den aufgeweckten Nagern (Haus der Springmaus) wurde Body-Comedy geboten (Mobilé Theater, „BeWeGung“)Theater Mobilé
. Die Geschichte der Menschheit, gespielt und getanzt und gehoben von fünf artistischen Schauspieler-Tänzern mit launischem Kommentar… angefangen haben sie faaaast nackt. Und bei Adam und Eva. Voll Mond, ey! Sehr schön! Auch skorpionisch grrroße Rhythmen überblickend…

Und dann das End-Stück des Abends im Theater im Ballsaal. Zusammengeworfene Kabinettstückchen mit Spezialisten für die tiefe Nacht… eine großartige Diva-Tänzerin, die sich mit ernstester Profi-Mine zum französisch gehauchten Lied in den roten Teppich einwickelt und damit das gleiche mit mir als Publikum tut (Cocoondance)… singende Schauspielerinnen (Bettina Marugg und Justine Hauer), ballsaaldie zum Karaoke-Track „Masquerade“ sich gegenseitig plausibel singend auf einem schweren Hochkant-Klavier spazieren-schieben… großartig!

Dicht, dicht, dicht, möchte ich sagen… kein Wunder, dass ich bis jetzt brauchte, um das aufzuschreiben… da hat man was zum Kauen… toll-skorpionisch! (Ach, macht das alles Lust!)

Na klar hat man auch den ein oder anderen zwischen den Spielorten umsonst hetzenden Zuschauer fluchen gehört, aber das gehört wohl dazu… wenn sooo viel Sachen auf sooo engem zeitlichen Raum passieren.

Anregung: diese Theaternacht könnte gut auch bis vier Uhr gehen, dann könnten mehr Leute mehr sehen!

Und am folgenden Sonntag hab ich mir dann sogar noch Thich Nhath Hanh (buddhistischer Lehrer) in Waldbröhl angesehen… aber falls ich dazu was schreibe, dann wohl auf meinem Meditations-Blog

Was für ein Wochenende!

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